anwenderreportage

Kübler D135: Ein Seilzuggeber sagt „Cut“

In den bogengeführten Bretterpaketsägen der Firma Prinz kontrolliert ein Seilzuggeber der Firma Kübler das richtige Maß beim Schneidgeschehen. Genau genommen ist es ein Vertreter der Produktreihe D135, der bei bis zu sieben Meter langen Holzpaketen auf zwei Hundertstel genau bestimmt, an welcher Position der nächste Cut zu setzen ist. In Kombination mit einem Codix Multifunktions-Vorwahlzähler sorgt er für präzise abgelängte Schnittholzpakete. Von Sandra Winter, x-technik

Die Sägeeinheiten der Firma Prinz sind in unterschiedlichsten Branchen und in aller Herren Länder sehr gefragt.

Die Sägeeinheiten der Firma Prinz sind in unterschiedlichsten Branchen und in aller Herren Länder sehr gefragt.

Shortcut

Aufgabenstellung: Längenmesssystem plus -anzeige für Sägemaschinen.

Lösung: Zur Längenerfassung empfahl Kübler einen D135 Seilzuggeber mit einem acht Meter langem Edelstahlseil und als Anzeige-Tool einen Multifunktions-Vorwahlzähler der Reihe Codix 560.

Nutzen: Extrem zuverlässiges System, hohe Messgenauigkeit auch bei größeren zu erfassenden Längen, einfach bedienbarer Zähler, gut ablesbare LED-Anzeige.

Ursprünglich waren es Sägeketten und Antriebsräder, mit denen die 1947 von Kommerzialrat Rudolf Prinz gegründete Loosdorfer Firma auf sich aufmerksam machte. Heute sind es drei Standbeine, mit denen die Niederösterreicher weltweit von sich reden machen: „Wir produzieren Sägeketten, Führungsschienen sowie komplette Anlagen, die je nach Bedarf neben Holz auch Papier, Weichgestein, Gipskarton, Kunststoff oder Mauerwerk schneiden“, beschreibt Dietmar Bauernfried, Produktionsleiter bei der Prinz GmbH. „Wir kommen aus der Holzindustrie, sind aber mittlerweile in unterschiedlichsten Branchen aktiv. Papierrollen, von denen nach einem Feuchtigkeitsschaden ein sogenannter ‚Elefantenfuß' zu entfernen ist, fallen bei uns genauso in die Kategorie ‚typischer Anwendungsfall' wie das Ablängen riesiger Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von mehreren Metern“, bringt der gelernte Maschinenbautechniker ein paar Beispiele für die universellen Einsatzmöglichkeiten von Prinz Anlagen. Wobei von den Loosdorfern je nach Erfordernis maßgeschneiderte Gesamtpakete geschnürt werden. „Da wir von den Schneidgarnituren, über die Antriebsräder und Gleitrollen bis zum Maschinenbau alles aus einer Hand anbieten, können wir bei den Probeschnitten und Testläufen für unsere Kunden bis ins letzte Detail gehen und an zahlreichen Schrauben drehen, um optimale Ergebnisse zu erzielen“, streicht Dietmar Bauernfried die Vorteile einer hohen Fertigungstiefe hervor. Bis auf die Steuerungstechnik ist bei den Sägen aus dem Hause Prinz nahezu alles „Made in Loosdorf“, sogar einen Schüttelherdofen für die Wärmebehandlung bestimmter Kettenteile nennen die Niederösterreicher ihr Eigen.

Zur Längenerfassung setzt die Firma Prinz in MOBILCUT Anlagen einen D135 Seilzuggeber von Kübler mit einem acht Meter langen Edelstahlseil ein.

Zur Längenerfassung setzt die Firma Prinz in MOBILCUT Anlagen einen D135 Seilzuggeber von Kübler mit einem acht Meter langen Edelstahlseil ein.

Dietmar Bauernfried
Produktionsleiter bei der Prinz GmbH

„Aufgrund der kurzen Projektlaufzeiten wurden mit der Firma Kübler Rahmenverträge vereinbart, welche garantieren, dass immer ein entsprechender Nachschub an Seilzügen und Anzeigeeinheiten verfügbar ist.“

Temperaturunempfindliche Messtechnik

Prinz Anlagen finden sich mittlerweile in aller Herren Länder. Der Exportanteil des Unternehmens beträgt mehr als 90 %. Nicht nur in ganz Europa, sondern auch in Nord- und Südamerika, Afrika, Australien sowie Asien sind aus Loosdorf stammende Maschinen bzw. Schneidzubehörteile aus der niederösterreichischen „Kettensägen-Schmiede“ im Einsatz. Da insbesondere Holz-, Mauer- und Kunststoffsägen oftmals im Freien aufgestellt werden, müssen diese zum Teil sehr heftigen Witterungen trotzen können. Das Temperaturspektrum, mit dem zu rechnen ist, bewegt sich je nach finalem Standort zwischen -25° C im Winter und +45° C im Sommer. Ein Kriterium, das bei der Auswahl von Zukaufkomponenten eine wesentliche Rolle spielt für die Firma Prinz. Für die von Kübler stammende lineare Messtechnik für die bogengeführten Bretterpaketsägen der MOBILCUT-Reihe galt demnach ebenfalls: Sie muss einiges aushalten. So war neben einer guten Beständigkeit gegen Plus- und Minus-Grade beispielsweise auch ein ausreichender Selbstschutz vor Schmutz und fliegenden Spänen oder anderen Werkstoffteilen gefordert.

„In der Vergangenheit vertrauten wir bei der Längenerfassung auf ein Minimessrad-System, aber vor einigen Jahren haben wir auf Anraten von Michael Weingrill auf einen Seilzuggeber umgeschwenkt“, erinnert sich Johannes Streimelweger, Konstrukteur bei der Prinz GmbH, wie es dazu kam, dass ein D135 Seilzug mit einem titaneloxierten Aluminium-Gehäuse, einem acht Meter langen Edelstahlseil und einem angebauten inkrementalen Sendix 5000 Drehgeber Einzug hielt in eine Sägenreihe, die in drei Ausbaustufen – State Line, High Line und Top Line – mit manuellem oder elektrischem Schneidvorschub zu haben ist. „Unsere Seilzuggeber sind einfach und platzsparend zu montieren, messen selbst über längere Distanzen äußerst genau und stehen in hoher Schutzart – IP67 – zur Verfügung. Außerdem sind sie, sofern sie geschützt verbaut werden, weniger schmutzanfällig als ein Messrad“, machte Michael Weingrill damals in einem Beratungsgespräch für den D135 Werbung. Mit Erfolg, denn der von ihm empfohlene Weiterentwicklungsschritt in Sachen linearer Messtechnik wurde sehr rasch umgesetzt. Und der Kunde ist voll zufrieden wie folgendes Statement von Dietmar Bauernfried beweist: „Sowohl von der Langlebigkeit als auch von der Genauigkeit her machten wir mit dem Seilzuggeber viel bessere Erfahrungen als vorher mit dem Messrad. Das Ganze hat so gut funktioniert bei mittleren und kleinen Applikationen, dass wir dieses Längenmesssystem künftig sogar in unseren ‚großen Flaggschiffen', den High-End-Sägeeinheiten der PC120-Reihe, einbauen möchten“, gibt der Produktionsleiter der Firma Prinz einen Ausblick auf die Zukunft.

Arbeiten seit vielen Jahren gut und produktiv zusammen: (v.l.n.r.) Klaus Ederer (Applikationsingenieur bei Kübler), Dietmar Bauernfried (Produktionsleiter bei Prinz), Johannes Streimelweger (Konstrukteur bei Prinz), Michael Weingrill (Verkaufsleiter Österreich bei Kübler).

Arbeiten seit vielen Jahren gut und produktiv zusammen: (v.l.n.r.) Klaus Ederer (Applikationsingenieur bei Kübler), Dietmar Bauernfried (Produktionsleiter bei Prinz), Johannes Streimelweger (Konstrukteur bei Prinz), Michael Weingrill (Verkaufsleiter Österreich bei Kübler).

Die LED-Anzeige des Multifunktions-Vorwahlzählers Codix 560 ist selbst bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. aus größerer Entfernung gut ablesbar.

Die LED-Anzeige des Multifunktions-Vorwahlzählers Codix 560 ist selbst bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. aus größerer Entfernung gut ablesbar.

Gut lesbare LED-Anzeige

Ein weiteres Kübler-Produkt, das sich derzeit in zahlreichen Sägeeinheiten „Made in Loosdorf“ mit an Bord befindet, ist der Multifunktions-Vorwahlzähler Codix 560. Dieser konnte vor allem mit seiner großen, auch aus der Ferne und bei ungünstigen Lichtverhältnissen gut ablesbaren 14-Segment-LED-Anzeige in der Konstruktionsabteilung der Firma Prinz punkten. Ein weiteres „Pro-Argument“ lieferte die Tatsache, dass sich die großen Fronttasten dieses Geräts selbst mit Handschuhen noch bequem bedienen lassen. „Bei dieser Anzeige wird eingestellt, bei welchen Werkstofflängen geschnitten werden soll. Wünscht der Anlagenbediener beispielsweise alle 1.200 mm einen ‚Cut', wird die Schnittfuge der Kette bei der Längenmessung vollautomatisch mitberücksichtigt. Er muss lediglich den gewünschten Zielwert eingeben, den Rest erledigt die Technik im Hintergrund“, beschreibt Dietmar Bauernfried.

Grundsätzlich nutzen die Loosdorfer lediglich einen Bruchteil der Funktionsvielfalt des Codix 560. Aber auf ein Feature legte der Hersteller anwenderfreundlicher Sägeeinheiten besonders großen Wert: Auf eine einfache Handhabbarkeit des Zählers, die einerseits dafür sorgt, dass bestimmte Zahlenwerte – in dem Fall die zu schneidenden Werkstoffmengen – sehr einfach zu ändern sind, aber andererseits auch verhindert, dass wichtige Parameter von den Maschinenbedienern ungewollt verstellt werden. „Diesbezüglich ist es von Vorteil, dass beim Codix nicht alle Schaltpunkte im Untermenü zu programmieren sind. Einer der wichtigsten Werte bei einer Sägeeinheit ist die Schnittfugenbreite, diese ist schnell und einfach über die Pfeiltasten einstellbar“, erklärt Klaus Ederer, Applikationsingenieur bei Kübler.

Der Seilzuggeber D135 ist bis zu einer Messlänge von 42,5 m einsetzbar.

Der Seilzuggeber D135 ist bis zu einer Messlänge von 42,5 m einsetzbar.

Der Multifunktions-Vorwahlzähler Codix 560 konnte bei der Firma Prinz vor allem auch mit seiner 14-Segment-LED-Anzeige punkten.

Der Multifunktions-Vorwahlzähler Codix 560 konnte bei der Firma Prinz vor allem auch mit seiner 14-Segment-LED-Anzeige punkten.

Die MOBILCUT-Reihe wird von Prinz in drei verschiedenen Ausbaustufen produziert.

Die MOBILCUT-Reihe wird von Prinz in drei verschiedenen Ausbaustufen produziert.

Johannes Streimelweger
Konstrukteur bei der Prinz GmbH

„Beim Codix 560 kommt man sehr schnell zu diesem Einstellwert für die Schnittfugenbreite. Man muss nur zweimal die Pfeiltaste nach unten drücken und schon sieht man den hinterlegten Preset-Wert.“

Vertrauensvolle Partnerschaft

Die derzeit bestehende enge Zusammenarbeit zwischen Kübler und Prinz ist eine über die Jahre gewachsene. Zu Beginn bestellten die Loosdorfer „lediglich“ Vorwahlzähler der Reihe Codix 716 bei Kübler, später kam ein Mini-Messradsystem hinzu und mittlerweile gilt eine Kombination aus einem „stählernen“ D135 Seilzug plus Multifunktions-Vorwahlzähler Codix 560 „als bestens funktionierende Richtschnur“ in immer mehr Prinz Anlagen. „Sobald es bei uns im Haus eine neue Anwendung gibt, schließe ich mich mit Herrn Weingrill kurz, um ihn um Rat zu fragen. Er weiß, dass unsere Anlagen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben müssen und findet immer die passenden Lösungen für uns“, lobt Konstruktionsingenieur Johannes Streimelweger. „Es macht einen erheblichen Unterschied, ob unsere Produkte in Maschinen landen, die in einer einigermaßen konstant temperierten Halle stehen oder ob diese wie im Falle der Prinz Sägeeinheiten teilweise auch im Freien, maximal von einem Vordach geschützt, unterschiedlichsten Wettereinflüssen standhalten müssen“, erklärt Michael Weingrill, warum er bei den MOBILCUT-Anlagen auf den Einsatz eines Edelstahlseils beharrte. Er wollte ganz einfach temperaturbedingte Ausdehnungsschwankungen vermeiden.

Dass die beiden Firmen Kübler und Prinz bereits sehr vertrauensvoll miteinander umgehen, lässt sich u. a. daran erkennen, dass es mittlerweile sogar Rahmenverträge für einen regelmäßigen Abruf von Zehner-Losgrößen gibt. „Das ist meines Erachtens der beste Beweis dafür, dass wir an einer fortwährenden Zusammenarbeit interessiert sind. Wir konnten unsere eigene Lagerhaltung ein Stück weit zurückfahren, weil Kübler gewisse Produktmengen für uns bereithält. Das ist etwas, was ich als Produktionsleiter sehr zu schätzen weiß, weil ich mich darauf verlassen kann, dass immer für genügend Nachschub an Seilzügen und Anzeigeeinheiten gesorgt ist. Auf der anderen Seite profitiert Kübler natürlich ebenfalls von unserer Vereinbarung, weil Herr Weingrill und seine Kollegen aufgrund dessen davon ausgehen können, dass wir wohl längerfristig zu ihrem Kundenkreis zählen werden“, sagt Dietmar Bauernfried abschließend.

Infos zum Anwender

Seit der Firmengründung im Jahre 1947 hat das Loosdorfer Unternehmen Prinz eine dynamische Entwicklung vollzogen. Zu den ersten Produkten zählten Sägeketten und Antriebsräder sowie später dann handgeführte Benzinmotorsägen. Heute ist Prinz ein weltweit gefragter Komplettanbieter im Bereich der Kettensägentechnik wie ein Exportanteil von 90 % beweist. Die Niederösterreicher sind bekannt für individuell ausgelegte, komplexe Sägeanlagen, die je nach Bedarf Holz, Papier, Weichgestein, Gipskarton, Kunststoff oder Mauerwerk schneiden.

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