gastkommentar

Alle reden, keiner tut

Reizthema „Weltspartag“

Scharf beobachtend, genau hinterfragend und kritisch – 
T&G-Geschäftsführer Harald Taschek von seiner „provokanten“ Seite.

Scharf beobachtend, genau hinterfragend und kritisch – T&G-Geschäftsführer Harald Taschek von seiner „provokanten“ Seite.

Alle reden, keiner tut Ich weiß, er kann eigentlich nichts dafür: Schließlich will diese im Oktober des Jahres 1924 ins Leben gerufene Erfindung doch nur zum Sparen animieren. Ist ja an sich nichts Schlechtes. Trotzdem löst der „Weltspartag“ ein paar unerfreuliche Assoziationen bei mir aus. Weil er mich nicht nur an nette Geschenke als kleines Dankeschön meiner Hausbank erinnert, sondern auch daran, dass heutzutage jeder vom „Sparen“ redet, aber kaum einer mittut. Dabei gefällt mir persönlich die Idee, den Verzicht auf einen sofortigen Verbrauch mit einem finanziellen Anreiz zu belohnen (= Abstinenztheorie von Nassau William Senior), nach wie vor sehr gut. Zumal ich mich im Rahmen von T&G mit einer wirklich „sicheren Bank“ für lukrative Jahresboni auseinandersetze: Mit einem gesamtheitlichen Energiemanagement. Was mich dabei aber immer wieder in ratloses Staunen versetzt, gerade in Zeiten wie diesen, in denen ein Klimabericht nach dem anderen mit besorgniserregenden Fakten um Gnade für einen zunehmend CO2 verseuchten Himmel schreit: Obwohl von unterschiedlichsten Stellen vor einer globalen Erwärmung gewarnt wird, deren zu erwartende Auswirkungen in den düstersten Farben geschildert werden und es vor öffentlichen Bekenntnissen zu einem sorgsameren Umgang mit den vorhandenen Ressourcen nur so wimmelt, ist im allgemeinen Energieverbrauchsgebaren kaum ein Unterschied auszumachen. Es wird nach wie vor an allen Ecken und Enden verschwendet. Bis auf ein paar rühmliche Ausnahmen, die gecheckt haben, dass sich Nachhaltigkeit wirklich auszahlt – und zwar nicht nur als gut vermarktbares Lippenbekenntnis, sondern auch als sprudelnder Quell für wirklich „gute Ersparnisse“. Weil sie eben nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter (Kündigungen, unbezahlte Mehrarbeit etc.) oder auf Kosten der Umwelt erwirtschaftet wurden.

Verschwendung ist…

…wenn von 100 Euro Kapital letztendlich nur vier Euro produktiv genutzt werden. So etwas passiert, gar nicht so selten und teilweise sogar in Unternehmen, die sich sehr wohl eingehend mit ihren Kennzahlen beschäftigen. Aber ihr Blick ist teilweise getrübt: Sie beschränken sich auf rein statistische Auswertungen, konzentrieren sich nur auf Durchschnittswerte einzelner Maschinen und vernachlässigen bei ihrer Betrachtungsweise das ganze Drumherum wie sämtliche Intralogistik-Prozesse beispielsweise. Dabei ist es mit modernen MES-Systemen durchaus ein Leichtes im Sinne einer Gesamtsystemeffizienz (GSE) beides – die Overall Production Efficiency (OPE) und die Effizienz produktionslogistischer Prozesse (EPP) im Auge zu behalten. Aussagekräftige Simulationen mit alternativen Lösungsansätzen zu den bestehenden Fertigungsabläufen sind ebenfalls längst möglich. Nur machen noch immer viel zu wenig Unternehmen von solchen Möglichkeiten Gebrauch. Scheinbar ist Energie nach wie vor zu billig, als dass flächendeckend auf deren Verschwendung verzichtet würde. Mit dem Anfang Juli im Nationalrat beschlossenen Energieeffizienzgesetz, tritt nun in 2015 ein Regulativ in Kraft, dass zumindest größere Unternehmen zu regelmäßigen Audits oder zur Einführung eines Energiemanagementsystems „verpflichtet“. Wobei diese „Verpflichtung“ eher als Anstoß für eine ganzheitliche Unternehmensstrategie gesehen werden sollte. Demnach lautet mein Tipp zum Thema Energiemanagement: Wenn schon die Pflicht ruft, sollte man diese gleich mit der Kür – also das Ressourcen-Management mit der Produktionsplanung und der Logistik – verbinden. Schließlich gibt es nichts, was die unternehmenseigene Effizienz mehr steigern könnte, als ein umfassendes Wissen darüber, wie, wann und unter welchen Umgebungsbedingungen bestimmte Güter am ressourcenschonendsten zu fertigen sind. So gesehen wäre unser MEPIS Energy Produktions- und Informationssystem das perfekte Geschenk zum Weltspartag. Eines, das nachhaltig(e) Erträge sichert und das nach ISO 50001 zertifizier bar ist.

www.tug.at

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