anwenderreportage

T&G Automation Predix Platform GE: Agile Entwicklung digitaler Maschinen-Services

Per Datenanalyse die Produktivität tunen Die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW) mit Sitz im baden-württembergischen Schramberg-Waldmössingen ist ein expandierender Hersteller international erfolgreicher Fertigungssysteme. Seit 2003 ist es dem Unternehmen jedoch nicht mehr genug, lediglich ihre hochwertigen Bearbeitungszentren an ihre weltweit verteilten Kunden unterschiedlichster Branchen zu liefern: Der damals noch kaum vorhandene Trend, digitale Dienstleistungen per Cloud Kunden anzubieten, war SW bereits zu jener Zeit ein großes Anliegen. Um jedoch die Entwicklung verschiedener Serviceleistungen und die dazu notwendigen Applikationen für die derzeit global betriebenen und angeschlossenen rund 2.000 Maschinen vorantreiben zu können, bedient sich SW neuerdings der PREDIX IT-Plattform für das industrielle Internet der Dinge (IIoT) von GE (ÖV: T&G). Von Luzia Haunschmidt, x-technik

Die SW CloudPlatform ist Teil des ganzheitlichen Dienstleistungskonzeptes „life“ und gehört zum Baustein „life data“.

Die SW CloudPlatform ist Teil des ganzheitlichen Dienstleistungskonzeptes „life“ und gehört zum Baustein „life data“.

Shortcut

(h3)Aufgabenstellung:
Entwicklung von Serviceleistungen in agiler Methodik für rund 2.000 global betriebene SW-Bearbeitungszentren mit unterschiedlichen Steuerungen, deren Leistungsdaten über die SW CloudPlatform gehostet werden.

(h3)Lösung:
Einsatz der Predix Platform von GE für das sichere Datenhosting sowie zur agilen Entwicklung verschiedenster Maschinen-Services.

(h3)Vorteil:
Der Predix-Baukasten von GE unterstützt in allen Programmierungsphasen sämtlicher Applikationen äußerst komfortabel und ermöglicht auch die Anbindung von Fremdsystemen. Die Predix Platform von GE bietet dazu höchstmögliche Datensicherung.


SW ist einer der führenden globalen Hersteller für Mehrspindel-Bearbeitungszentren. Ihre energieeffizienten Fertigungslösungen finden in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt, Hydraulik, Pneumatik und auch in der Medizin- und Feinwerktechnik ihren Einsatz. Dazu umfasst das SW-Portfolio ein-, zwei-, drei- und vierspindlige horizontale Bearbeitungszentren. Die verschiedenen Baureihen ermöglichen eine vier- und fünfachsige, wie auch fünfachsig simultane Bearbeitung komplexer Metallwerkstücke. Neben der Präzisionsbearbeitung von kubischen Werkstücken kleiner bis mittlere Größen, umfasst das Lieferspektrum auch Anlagen für das automatisierte Be- und Entladen der Maschinen mittels Roboterportalen und Lademodulen. Als Lösungsanbieter automatisiert SW heute komplette Fertigungslinien und übernimmt die gesamte Prozessplanung vom Rohling bis zum fertigen Teil. Neben der SW Automation in Tettnang / Deutschland, die auf Automatisierung spezialisiert ist, hat SW auch Niederlassungen in New Hampton / USA, Suzhou / China und in San Luis Potosí / Mexiko. Die Zahl an Niederlassungen und die weltweit über 900 Mitarbeiter zeigen damit auch örtliche Nähe zu den SW-Kunden.

Performance-Tab der neuen SW CloudPlatform schafft Transparenz über den Betriebszustand der Maschine.

Performance-Tab der neuen SW CloudPlatform schafft Transparenz über den Betriebszustand der Maschine.

Sandra Schuster
Productmanager Industrial Data Services (IDS) bei SW

„Wir entwickeln sämtliche Module unserer SW CloudPlatform mit einer agilen Methodik. Möglich macht uns dies der Predix-Baukasten von GE – dieser unterstützt uns in allen Programmierphasen der Anwendung äußerst unkompliziert.“

SW bietet mehr als nur „Machine-Hardware“

Wie bereits erwähnt, bietet SW neben der kundenspezifischen Betreuung vor Ort seit dem Jahr 2003 auch digitale Dienstleistungen an. Mit diesen ist es möglich, die Funktionsfähigkeit ihrer Maschinen online zu überwachen und deren Produktionsabläufe sowie auch die Qualität der jeweils erzeugten Produkte zu verbessern. Die damals bei SW in Zusammenarbeit mit Siemens entstandene Softwarelösung sammelt viele Maschinendaten, die auf dem lokalen SW-Server in Waldmössingen gespeichert und ausgewertet werden. Heute – im Kontext von Smartphones und einfachster Bedienbarkeit – ist diese Lösung jedoch nicht mehr zeitgemäß. Die Anbindung der Maschinen ist sehr komplex, es existieren nur Datenanbindungen für Maschinen mit einer SINUMERIK-Steuerung. Auch die Visualisierung der Datenanalysen ist weder für die Maschinenbetreiber noch für das SW-Serviceteam komfortabel. Der Anwender benötigt sehr viel eigenes Experten-Know-how, um von den Maschinendaten zu profitieren. Und letztlich sind die verwendeten Datenbanktechnologien von damals heute fast nicht mehr in der Lage, die immer größer werdenden Datenmengen zu speichern. Diese Gründe führten dazu, dass SW sich nach einer nachhaltigeren IT-Infrastruktur-Lösung umsehen musste, mit der die heute schon über 2.000 angeschlossenen Maschinen weltweit weiter skaliert werden können.

SW liefert nicht nur Maschinen, sondern komplette Fertigungssysteme.

SW liefert nicht nur Maschinen, sondern komplette Fertigungssysteme.

Jochen Heinz
Bereichsleiter Industrial Data Services bei SW

„PREDIX bot uns das ausgereifteste, wie auch sicherste industrielle PaaS-System auf dem Markt.“

GE: IT-Partner mit Praxisverstand für Platform as a Service (PaaS)

"Zunächst wollte SW weiterhin auf Siemens setzen, allerdings entdeckten wir dann GE als Plattform-Anbieter für das industrielle Internet der Dinge (IIoT). Das Konzept von GE bot uns die Möglichkeit, einfach eigene Software Applikationen zu entwickeln. Nach einem ausgiebigen Proof of Concept haben wir uns dann für PREDIX entschieden. PREDIX bot uns zu diesem Zeitpunkt das ausgereifteste, wie auch sicherste industrielle PaaS-System auf dem Markt. Gleichzeitig haben wir uns dazu entschlossen, mehr Software-Entwickler für unsere Abteilung Industrial Data Services (IDS) einzustellen, um unsere eigene Expertise zu verbessern und die Entwicklungskapazität zu erhöhen. Und schon im Mai dieses Jahres, konnten wir das erste Release unserer Predix-basierten SW CloudPlatform präsentieren", erklärt Jochen Heinz, Leiter Industrial Data Services bei SW.

Predix sichert und skaliert Maschinendaten …

Die aktuelle, auf PREDIX basierende SW CloudPlatform überzeugt mit übersichtlichen Visualisierungen, Anbindungsmöglichkeiten von Maschinen und Automatisierungen mit unterschiedlichen Steuerungen und ihrer einfachen Bedienung für die Kunden und das SW-Service-Team. Dabei wird höchster Wert auf die Datensicherheit gelegt, eingebettet in das Security Konzept von Predix.

Wer sich allerdings besonders erfreut zeigt ob der neuen und komfortablen Entwicklungs- und Skalierungsmöglichkeiten durch die von GE gebotenen Microservices, ist das Entwicklungsteam rund um Sandra Schuster, Produktmanagerin Industrial Data Services (IDS) bei SW. Sandra Schuster hat gute Gründe dafür ...

… und lässt industrielle Service-Anwendungen komfortabel erweitern

Der größte Teil der von SW gelieferten Maschinen ist mit einer SINUMERIK-Steuerung von Siemens ausgestattet. Neuerdings kommen aber auch vermehrt Steuerungen von anderen Herstellern, wie z. B. Bosch oder Fanuc in der Robotik zum Einsatz. Sandra Schuster und das IDS-Team lösten die Aufgabe der Anbindung dieser unterschiedlichen Steuerungen, indem sie eine flexible Schnittstelle mit Hilfe des Predix-Baukastens entwickelten – das SW IoT-Gateway zwischen den Steuerungen der SW-Maschinen und PREDIX. Dieses Gateway ist auch rückwärts kompatibel. Damit können nun sowohl die Maschinensteuerungen jüngster Generation an den neu gelieferten Maschinen als auch jene in bestehenden Kunden-Anlagen problemlos für die Datenübertragung in die neue SW CloudPlatform angebunden werden.

Sandra Schuster führt dazu näher aus: „Wir entwickeln sämtliche Module unserer SW CloudPlatform mit einer agilen Methodik. Das heißt, dass wir mit hoher Geschwindigkeit und großer Flexibilität in der Softwareentwicklung einen schnelleren Einsatz der Funktionen und somit der Serviceangebote erreichen können. Das ist wichtig, denn wir benötigen schnell das Feedback aus dem Markt, damit wir in die richtige Richtung weiterentwickeln können. Möglich macht uns dies der Predix-Baukasten von GE – dieser unterstützt uns in allen Programmierphasen der Anwendung äußerst unkompliziert.

Vielfältige Serviceleistungen über die SW CloudPlatform

„Durch die frühzeitige Anbindung von Maschinen verbessern wir schon heute die Maschinenverfügbarkeit bei unseren Kunden, weil unsere Experten von life help im Servicefall die Maschine sofort online analysieren können. Viele Aufgaben, für die bislang ein Techniker vor Ort notwendig war, können aktuell unsere Servicespezialisten per Datenauswertung erledigen. Müssen sich dennoch die Servicetechniker auf den Weg machen, dann wissen sie bereits beim Einsteigen ins Auto, welcher Fehler vorliegt, wie er behoben werden kann – und sie haben direkt die notwendigen Ersatzteile dabei. Das verkürzt die Stillstandzeiten beim Anwender entscheidend“, führt Jochen Heinz im Detail aus. Dadurch werden die Gesamtbetriebskosten minimiert und die Kunden werden wettbewerbsfähiger. Natürlich gewinnen die Maschinen und Anlagen von SW durch zusätzliche digitale Serviceangebote an Attraktivität bei ihren Kunden.

Und die Zukunft ist so nah …

Doch SW ist das nicht genug und somit schraubt man die Ansprüche an die eigene Service-Plattform stetig höher. Denn mit der neuen, auf Predix basierenden SW CloudPlatform ist ein Vorstoß in andere Dimensionen problemlos möglich. Da die Zukunft in den großen Datenmengen liegt, die in Millisekunden während der Bearbeitung entstehen und die auf der Maschine im IoT-Gateway vorverarbeitet werden müssen, können aus diesen Daten dann viele Rückschlüsse, auch auf den aktuellen Fertigungsprozess, gezogen werden. Rückverfolgbarkeit, Bauteilequalität oder Oberflächengüte sind nur einige der aktuellen Themen.

Bei so viel Motivation und Engagement ist es somit nicht verwunderlich, dass SW bereits an den übernächsten Meilenstein in der Weiterentwicklung ihrer SW CloudPlatform denkt und diesen auch schon klar umreißt. "Unsere Kunden haben nicht nur SW-Maschinen im Einsatz – diese sind auch oft in ein Automatisierungskonzept mit Folgeprozessen integriert. Normalerweise liefern wir 60% der Maschinen einer Gesamtanlage. In diesen Fällen können wir im Schnitt auf rund 70 % der relevanten Daten zugreifen. Unser nächstes Ziel ist es jedoch, nicht nur unseren Lieferanteil, sondern auch die anderen Maschinen wie z.B. die Entgrat-, Druckprüf- oder Waschmaschinen von Drittanbietern, an unsere Service-Plattform anschließen zu können. Und wir haben bereits begonnen, die dafür nötige Software kontinuierlich weiterzuentwickeln und entsprechenden Microservices von GE einzusetzen. Denn das wird die Zukunft sein – höchste Transparenz über die gesamte Fertigung, um damit Qualitäts- und Produktivitätsziele besser als je zuvor erreichen zu können", zeigt sich Jochen Heinz überzeugt.

Erfahrungen teilen mit neuen Partnern … neue Business Modelle

"Da T&G seit über 20 Jahren als Partner für GE Digital in Deutschland und Österreich tätig ist, wurden wir in die Gespräche mit SW involviert und relativ schnell reifte gemeinsam die Idee, die von SW definierten Use Cases und Entwicklungen gemeinsam breiter zu vermarkten und weiteren Maschinenbauunternehmen zugänglich zu machen. T&G fungiert als Systemhaus zur Integration und Anpassung der Lösung an den jeweiligen Kunden / Partner. Individuelle Weiterentwicklungen durch T&G sind ebenfalls geplant. Als erster Kooperationspartner konnte ein Branchen-Primus im Bereich Werkzeugmaschinen gewonnen werden“, umreißt Harald Taschek die Möglichkeiten des neuen Geschäftsmodelles.

Harald Taschek
Geschäftsführer von T&G

„Da T&G seit über 20 Jahren als Partner für GE Digital in Deutschland und Österreich tätig ist, wurden wir in die Gespräche mit SW involviert. Schnell reifte dabei gemeinsam die Idee, die von SW definierten Use Cases und Entwicklungen gemeinsam breiter zu vermarkten und weiteren Maschinenbauunternehmen zugänglich zu machen. “

Infos zum Anwender

Die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW) mit Sitz im deutschen Schramberg-Waldmössingen ist Hersteller von Mehrspindel-Bearbeitungszentren und kompletten Fertigungssystemen, welche in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt, Hydraulik, Pneumatik sowie in der Medizin- und Feinwerktechnik ihren Einsatz rund um den Globus finden. Neben der SW Automation in Tettnang / Deutschland, hat SW auch Niederlassungen in Detroit / USA, Suzhou / China und in San Luis Potosí / Mexiko.

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